Micro-Hubs für den Handel

Simone SauerweinGeschätzte Lesedauer: 2 Minuten
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Dieses Jahr hat ohne Frage den Onlinehandel noch einmal „befeuert“. Viele Menschen, die bisher noch nie Waren im Internet bestellt hatten, haben in der Zeit von Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Ladengeschäften Erfahrungen mit diesem Verkaufskanal gesammelt. Es ist anzunehmen, dass sie zukünftig weiterhin zumindest ab und zu online einkaufen werden.

Doch die Verschiebung von stationären zu Online-Einkäufen stellt nicht nur den Handel vor große Herausforderungen. Zugleich wächst damit das Paketaufkommen kontinuierlich, was wiederum vor allem in den Innenstädten zu einer Zunahme des Lieferverkehrs, zu übervollen Straßen, Parken in zweiter Reihe und letztendlich zum Verkehrsinfarkt führt.

Dementgegen steht der Ruf nach mehr Klimaschutz und nachhaltigen Verkehrskonzepten. Viele Städte haben als Antwort auf die „Fridays for Future“-Bewegung den Klimanotstand ausgerufen und versuchen den (Liefer-)Verkehr aus den Städten weitestgehend zu verbannen.

Hier kommt das Konzept kleiner, verteilter „Paket-Umschlagplätze“, sog. Micro-Hubs, zum Tragen. Ein Micro-Hub, im deutschen Sprachgebrauch auch Mikro-Depot genannt, ist eine Annahme- und Abholstelle für Onlinebestellungen. Ein Mikro-Depot kann ein beliebiges Geschäft sein, das über eine Lagerfläche für die Paketannahme und -abgabe sowie ausreichend Platz zur Zwischenlagerung verfügt.

In der Praxis gibt es bereits erste Pilotprojekte im Handel, bisher zumeist bei größeren Filialisten. Doch auch kleinere Geschäfte können als Micro-Hub neben einer höheren Kundenfrequenz ebenso zusätzliche Umsätze generieren. Neben dem Handel erproben auch Städte und Kommunen übergreifend nachhaltige Transport- und Logistik-Konzepte.

Wie der stationäre Handel durch Micro-Hubs vom Onlinehandel profitieren kann und welche Städte und Gemeinden als Pilotregionen schon auf Micro-Hubs setzen, berichten Julian Rahn und Jens Bungart von der GS1 Germany in unserem Podcast „Mico-Hubs“.

Projekt SMile = “Smart Last-Mile Logistik” in urbanen und ländlichen Räumen.

 

Weiterführende Links:
Lieferverkehre bündeln fürs Klima: RealLabHH-Projekt startet in der Hamburger Innenstadt

Die erste Meile definiert den Transport der Sendung von einem Micro-Hub oder einer Verteilstation zum nahegelegenen Logistikzentrum des jeweiligen Kurier-, Express- und Paket-(KEP)-Dienstes.

Der Begriff letzte Meile beschreibt die Zustellung der bestellten Waren vom letzten regionalen Logistikzentrum bis zur Haustür des Kunden. Dabei kann die Zustellung ebenfalls von einem Micro-Hub z.B. in Form einer Verteilstation erfolgen.

Auf der ersten bzw. letzten Meile entstehen die anteilig höchsten Kosten (durchschnittlich 55 Prozent) der gesamten Paketzustellung. Eine effiziente und ressourcenschonende Gestaltung ist daher ausschlaggebend für die langfriste Bewältigung des steigenden Sendungsvolumens.